„EINSTEIGEN UND LOSFAHREN“
IN UNSEREM WOHNMOBIL „ENDEAVOUR“ MIT VOLLAUSSTATTUNG

Süditalien und Sizilien mit dem Wohnmobil vom 1. – 20.04.2022

Nach langer Zeit haben wir uns entschlossen, wieder mal mit dem Wohnmobil zu verreisen. Da wir große Italienfreunde (Land, Leute und Essen) sind, sollte das Reiseziel Süditalien mit Sizilien sein. Ein passendes Wohnmobil war, da Nebensaison, schnell gefunden. Über die Reisemobil MUC in Salmdorf konnten wir ein nagelneues Weinsberg CaraCompact 600 MEG Pepper Wohnmobil anmieten. Als besonderen Service wird die komplette Ausstattung für die Küche, Bettwäsche und Campingausrüstung kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch die technische Ausrüstung wie Keile, Elektrokabel, Schläuche und Werkzeug waren inklusive. Selbst eine kleine Wasserwaage zum Ausrichten war vorhanden. Auch der Wassertank war voll und 2 Gasflaschen gefüllt. Das Wohnmobil wurde uns zum vereinbarten Zeitpunkt in einem perfekten Zustand übergeben. Herr Wedel hat uns dann bei der Begrüßung mit einer Flasche Prosecco überrascht und uns noch eine ausführliche Einweisung erteilt. Nachdem wir unsere persönlichen Sachen eingeräumt hatten, stand unserer Reise nichts mehr im Wege. Die Vorfreude war groß, aber auch eine gewisse Anspannung über das bevorstehende Abenteuer. Unsere Route hatten wir wie folgt geplant. In Summe sind wir ca.  3100 km gefahren.

Kirchheim – Genua, ca. 700 km

Fähre Genua – Palermo (20 Stunden)

Palermo – Erice – Agrigento – Ragusa – Syrakus – Catania – Etna – Taormina – Messina, ca. 800 km

Fähre Messina – Villa San Giovanni (30 Minuten)

Villa San Giovanni – Tropea – Paestum – Salerno (Amalfiküste), ca. 500 km

Salerno – Pompei – Neapel – Castiglione del Lago – Peschiera – Kirchheim, ca. 1100 km

 

  • Tag 1/2 – Fahrt nach Genua und Fähre nach Palermo

Unser erstes Etappenziel war Genua. Über den Brenner nach Verona und über Brescia nach Genua. Wir kamen nachmittags um 17 Uhr an. Die Fähre von der GNV geht um 23 Uhr. Man kann das Womo am Kai abstellen und das Hafengelände für einen kleinen Spaziergang oder zum Essen gehen verlassen. Gegen 20:30 Uhr wurde mit dem Beladen begonnen. Wegen eines Sturmes im Tyrrhennischen Meer verzögerte sich aber die Abfahrt um 4,5 Stunden. Für uns kein Problem, wir hatten ja Zeit. Wir gingen in unsere gebuchte Koje zum Schlafen und gegen 04:30 Uhr morgens, gab es einen kleinen Ruck und die Fähre fuhr ganz sanft los.  Gegen 22 Uhr erreichten wir Palermo. Wir konnten, da wir beim Beladen ziemlich zum Schluss auf die Fähre gefahren sind, ziemlich schnell von der Fähre runterfahren und erreichten gegen 23:45 Uhr unseren Stellplatz „Parking Area Camper Green Car – Palermo“, ein idealer Stellplatz um die Stadt zu Fuß zu erkunden. Hier ein paar Eindrücke vom ersten Tag. Schnee am Brenner und Sonne und Wolken in Genua.

Am 02.04.1787 gegen 15 Uhr erreichte Johann Wolfgang von Goethe aus Neapel kommend mit einem Segelschiff Palermo. Ist das nicht ein wunderschöner Zufall, dass wir 235 Jahre später auf den Tag genau auch Palermo erreichen. Das Buch Goethes „Italienische Reise“ kann man nur empfehlen. Wir wandeln also auf den Spuren Goethes.

  • Tag 3 Palermo

Wir durchstreifen die Stadt und besuchen

  • Markt von Ballarò – Quattro Canti – Piazza Pretoria und Fontana Pretoria – Kirche von Santa Maria – Piazza Bellini mit den Kirchen Chiesa di San Cataldo und La Martorana – Kathedrale von Santa Vergine Maria Assunta – Palazzo dei Normanni und Cappella Palatina – Mercato di Capo
  • Tag 4 Erice

Wir nehmen die Autobahn bis zum Abzweig Castelmare del Golfo und fahren Richtung Trapani. Die Seilbahn nach Erice ist laut Internet zurzeit wegen Wartungsarbeiten nicht im Betrieb. Alternativ kann man von Valderice nach Erice auf 751 m Höhe fahren. Mit dem Womo kein Problem und ein großer Parkplatz am alten Ortsrand erwartet uns. Wir besichtigen die alte Stadt, die bereits von den Khartagern, Griechen, Römern, Normannen und Arabern besetzt wurde. Am Nachmittag fahren wir weiter nach Agrigento und steuern den Campingplatz „Valle de Templi“ an, der 2,5 km von der Tempelanlage entfernt liegt.

  • Tag 5 Agrigento Tempelanlage im Valle de Templi

Wir folgen den Spuren Goethes. Damals hieß die von Griechen erbaute Stadt Girgenti. Dann haben die Römer übernommen, anschließend die Araber und die Normannen.

Von den Tempeln ca. 800 v. Chr. Erbaut stehen noch der Concordia Tempel, Herakles Tempel, Tempel der Juno und der Dioskuren Tempel.

Am Nachmittag fahren wir noch mit dem Fahrrad zu den Felsen „Scala del Turki“, auch die Treppen der Türken genannt. Eine aus Mergel bestehende bizarre, strahlend weiße Felsformation.

  • Tag 6 Fahrt über Ragusa, Notto nach Syrakus

Die Altstadt von Ragusa-Ibla liegt in der Unterstadt. Dort gibt es einen Parkplatz, auf dem man das Womo gut abstellen kann. Ragusa ist eine spät-barocke Stadt.

Leider haben wir in Notto, als wir wegen einer Einbahnstraße wenden mussten, trotz Absicherung hinten, eine Begegnung mit einer Laterne. Die Schienen des Fahrradträgers sind verbogen und der Aufbau hat eine Delle und Schramme. Gott Sei Dank nur Blechschaden, aber genau dafür gibt es ja Versicherungen. Wir können unsere Fahrt fortsetzen und fahren auf den Campingplatz Claude Car in Syrakus. Neben einem Zitronenbaum und der Pferdekoppel können wir uns aufstellen.

  • Tag 7 Syrakus und Ortigia

Claud bringt uns mit dem Shuttle Bus nach Syrakus (7 Km). Syrakus war die größte Kolonie der Griechen außerhalb Griechenlands. Ortigia ist eine vorgelagerte kleine Insel mit der Altstadt. Sehenswert ist das Castello Maniace mit seinem Spiegelsaal unter dem Kreuzgewölbe. Wir besuchen natürlich auch das Teatro Greco und die Santuario della Madonnina. Der große griechische Gelehrte Archimedes stammt übrigens aus Syrakus und wurde am Strand von einem griechischen Soldaten ermordet. Sein letzter berühmter Satz soll gewesen sein: Störe meine Kreise nicht.

  • Tag 8 Catania

Catania wirkt auf den ersten Blick wie Palermo, aber ein bisschen dunkler, ja düster. Die Häuser haben dunkle Farben. Wir parken außerhalb auf dem „Area sosta camper Lua beach“ und gehen die 1,5 Km zu Fuß in die Stadt. Es ist Fisch- und Bauernmarkt, die Stadt brodelt und ist voll mit überwiegend jungen Leuten. Wir besuchen

  • Piazza del Duomo
  • Catania Kathedrale
  • La pescheria
  • Via Etnea
  • Piazza dell’Universita
  • Porta Garibaldi
  • Monastero die Benedettino
  • Römisches Theater Catania
  • Burg Ursino
  • Nachmittags fahren wir Richtung Ätna zum „Mons Gibel Camping Park“. Sehr schöner Platz mit Brötchenservice.
  • Tag 9 Ätna

Der Shuttle Bus vom Campingplatz bringt uns zur Talstation der Ätna Seilbahn, das Refugio Sapienza, Kosten 30 €. Unser Plan ist mit der Seilbahn von 1923 m auf 2505 m zu fahren, kostet 2×30 €. Dann wollten wir zu Fuß, mit einem Führer, auf 2750 m gehen. Höher durfte man an dem Tag nicht, da der Ätna ziemlich viel Gas entlud. An der Bergstation angekommen wurden wir dann in 4xW Busse verfrachtet, die wieder 2 x 38 € kosten. Tja wollten wir eigentlich nicht, viele Leute sind auch die letzten 200 Höhenmeter zu Fuß gegangen. Oben hatte man einen schönen Blick auf die Bucht von Catania und auf den Ätna, der ja 3323 m hoch ist. Aber das wars! Der ganze Spaß hat uns jetzt 166 € gekostet, immerhin hatten wir einen Gutschein für ein Panini, Getränk und Kaffee an der Bergstation. Wir sind dann den ganzen Weg zurück zur Talstation zu Fuß gegangen. Merke, Vorsicht am Ätna, hier wird man abgezockt!

  • Tag 10 Taormina und Messina

Heute steht Taormina auf dem Plan, eine Hochburg der Mafia. Auch hier gibt es eine Seilbahn. Aber Überraschung, Seilbahn kaputt! Wir parken trotzdem und laufen die 200 m hoch in die Oberstadt. Eine schöne Wanderung über Treppen und Gassen. Wir haben eine grandiose Aussicht auf die Bucht. Die Innenstadt mit dem Corso Umberto ist voll mit Touristen, aber anders als Catania oder Palermo wirkt alles ein bisschen feiner und schöner. Heute ist auch Palmsonntag, die Kirchgänger kommen mit Palmwedeln aus der Kirche. Wir besuchen das antike Theater. Die Lage und Aussicht ist fantastisch. Selbst Goethe ist hier ins Schwärmen gekommen!

Als wir wieder auf den Parkplatz der Seilbahn ankommen, stellen wir zu unserem Schreck fest, dass man uns eingeparkt hat. Keine Chance. Vor uns ein Maserati, hinter uns ein kleiner Fiat, der falsch geparkt hat und dicht aufgefahren ist. Nach 15 Minuten kommen die Polizei zufällig vorbei. Wir schildern das Problem. Man fängts sofort an zu telefonieren, um dann festzustellen, dass der Fiat ein Mietauto ist. Wir machen noch einen Versuch zu rangieren, es geht aber nicht. Also warten, nach 20 Minuten kommt gut gelaunt der Maserati Besitzer mit seiner Frau und Hund wieder. Man haben wir ein Glück. Nachdem der Maserati weg ist, können wir auch fahren, wir bedanken uns bei der Polizei und machen uns auf den Weg nach Messina. Wir haben Glück und können sofort auf die Fähre fahren, die nach 10 Minuten ablegt. Wir durchqueren die Meeresstraße von Messina.

Weiter geht’s zur Felsenstadt Tropea. Unterhalb der Altstadt gibt es am Strand einige Campingplätze. Da noch nicht alle aufhaben, machen wir es uns auf dem „Campingplatz Da Ciccia“ gemütlich.

  • Tag 11 Tropea

Die 100 Stufen hoch in die Altstadt sind schnell genommen. Es ist wirklich schön die Altstadt auf dem Felsen zu erkunden. Die Kathedrale und die Kirche Santa Maria dell’Isola auf einem Felsen direkt am Meer sind die Highlights. Nachmittgas fahren wir weiter nach Paestum.

  • Tag 12 Paestum

Der „Villaggio Camping Dei Pini“ ist ziemlich berühmt für seine Lage und seinem Restaurant mit dem Pizzabäcker. Wir können das voll bestätigen.

Wir gehen die 2,5 Km vom Campingplatz zu Fuß zum Paestum. Bereits von außen kann man die herrliche Tempelanlage sehen. Die Anlage ist riesig. Man kann an den Grundrissen die Häuser, Schwimmbad, Theater und das Abgeordnetenhaus bestaunen. Die Tempel Athena, Hera und Neptun stehen da seit 2500 Jahren. Ehrfurchtsvoll und mit Respekt erkunden wir die Anlage.

  • Tag 13/14 Salerno – Amalfiküste

Wir haben uns entschlossen, die Amalfiküste von Salerno aus zu besuchen. 12 Km südlich von Salerno gibt es den Lido di Salerno. Der Bus nach Salerno hält direkt vor dem Platz. Im Hafen fahren ca. alle halbe Stunde die Fähren nach Amalfi und Positano. Man kann jeweils aussteigen und die Dörfer besuchen. Danach fährt man weiter. Wir bereuen es nicht diese Fahrt gemacht zu haben.

  • Tag 15/16 Pompeji und Neapel

Unser Campingplatz Spartakus liegt direkt gegenüber vom Eingang zum Park mit den archäologischen Ausgrabungen. Da Osterwochenende ist, ist morgens eine lange Schlange am Eingang. Wir verlegen den Besuch auf den Nachmittag (gute Entscheidung).

Um Neapel zu besuchen, fahren wir mit dem Zug von Pompeji nach Neapel, direkt in die Innenstadt, völlig stressfrei, unbedingt zu empfehlen.

  • Tag 17 Castigliano del Lago am Lago di Trasimeno

Dies ist eine Zwischenstation auf unserem Rückweg Richtung Heimat. Sturm ist angesagt. In ganz Süditalien und Mittelitalien peitscht der Wind durchs Land und Meer. Der Lago di Trasimeno ist dunkel und der Wind drückt Wellen aufs Land. Die Kitesurfer haben ihren Spaß. Wir sind auf dem „Campingplatz Listro“.

  • Tag 18/19 Gardasee Peschiera

Da das Wetter am Gardasee besser sein soll, wollen wir noch 2 Nächte am Gardasee verbringen. Wir übernachten auf dem Campeggio Gasparina in Peschiera. Der Platz ist wegen dem Osterwochenende ziemlich voll, leert sich dann aber am nächsten Tag zur Hälfte. Wir genießen eine letzte Pizza und eine Tiramisu in Italien und freuen uns über die erlebten abwechslungsreichen Urlaubstage.

  • Tag 20 Heimreise über den Brenner nach Kirchheim

Viele Baustellen machen die Rückfahrt doch zu einer längeren Tour, nach 7 Stunden sind wir dann wieder zu Hause. Wir machen das Womo sauber und übergeben es am nächsten morgen wieder zurück an Herrn Wedel. Die Übergabe verläuft gänzlich unkompliziert. Der von uns verursachte Schaden wird über die Versicherung abgewickelt. Zusätzlich haben wir vorher eine Kautionsversicherung über Rent and Travel abgeschlossen. Ende gut, alles gut!

Fazit unserer Womoreise

Wir hatten eine tolle Urlaubsreise mit dem Wohnmobil Pepper.

Der Pepper lässt sich sehr gut fahren und ist technisch was Strom, Gas, Wasser und Abwasser inklusive Toilette angeht, leicht zu bedienen.  Die Heizung kann im Bedarfsfall schnell angemacht werden. Der Kühlschrank funktioniert sehr gut und bietet viel Platz. Die Küchenausstattung war reichlich mit einer sehr guten Qualität. Der Schlafbereich bietet auch für große Leute einen sehr guten Komfort. Die Verdunklung im Womo ist auch sehr gut. Die Nasszelle haben wir nicht benutzt, da wir immer auf Campingplätzen übernachtet haben.

In Italien haben wir große Unterschiede zwischen Sizilien, Süditalien und Mittelitalien festgestellt. Die Straßen auf Sizilien sind teilweise sehr schlecht und überall liegt Müll herum. Fahrradfahren ist praktisch nicht möglich. Aber die schönen Seiten von Sizilien überwiegen ganz klar. Palermo, Catania und Taormina sowie die alten Städte Erice, Agrigento und Syrakus sind eine Reise wert. Ob der Ätna aus der Nähe betrachtet werden muss, sollte jeder für sich entscheiden. Auch Tropea, Paestum, Amalfiküste, Pompeji und Neapel sind lohnenswerte Ziele.

Uns hat die Reise so gut gefallen, dass wir schon unseren nächsten Urlaub im August/September mit 3 Wochen Norwegen bei „Rent and Travel“ gebucht haben. Es wird wieder ein Pepper sein. Pläne, auch langfristig, machen wir gerne. Deshalb planen wir für nächstes Jahr im Frühjahr 4 Wochen Spanien, den Urlaub mit dem Pepper haben wir bei Herrn Wedel schon angemeldet 😊.

Bericht von Dagmar und Günter aus Kirchheim

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